Islamische Kleidung

Text: Hanne Schuster   

Dass das Kopftuch nicht im Koran erwähnt wird ist leider falsch. In Sure 24/31 sowie 33/59 ist die Rede einer Verschleierung auch genannt Himar. Himar ist die Kopfbedeckung, welche von den arabischen Frauen getragen wurde, die aber den Hals nicht bedeckte. In dieser Sure wird deutlich gesagt, dass die Frauen ihren Himar vor die Brust schlagen und somit den Kopf und gleichzeitig ihr Dekolleté bedecken sollen. Außerdem sollen sie ihre Reize bedecken.

Hidschab oder Hijab (arabisch ??????, Vorhang‘) ist der arabische Name einer islamisch begründeten Körperbedeckung für Frauen, die nicht nur den Kopf, sondern auch den Körper als Ganzes bedeckt. In Saudi-Arabien ist das Tragen des Hidschab Pflicht; Zuwiderhandlungen werden bestraft. Umgangssprachlich ist jedoch lediglich die Bedeckung des weiblichen Kopfhaars mit einem Tuch bzw. leichtem Schal gemeint. Rechtsgelehrte des Islam, Ulama, haben Regeln aufgestellt, welche Körperteile jeweils nicht offen zu zeigen sind, insbesondere von muslimischen Frauen in Gegenwart von nicht nah verwandten Männern (Nicht-Mahram). Dabei wurden Koran und Hadithe herangezogen.

Isdal Khimar Niqab 152 Nach Konsens konservativer Gelehrter soll der Hidschab folgende Anforderungen erfüllen: Der Hidschab sollte den gesamten Körper bis auf Gesicht und Hände bedecken. Er sollte einfach gearbeitet und nicht „reizvoll“ sein, so dass Männer darauf nicht aufmerksam gemacht werden. Verschiedene islamische Gemeinschaften legen den Hidschab unterschiedlich streng aus, so verzichten Aleviten komplett auf ihn, da sie aus den entsprechenden, im Koran angeführten Stellen keine Pflicht für den Hidschab ableiten können. Der islamische Gelehrte und ägyptische Religionsminister Mahmoud Zakzouk, der auch Präsident des Obersten Islamischen Rates der Arabischen Republik Ägypten ist, kann ebenfalls keinen Zwang für den Hidschab im Islam erkennen. Rechtsgelehrte wie etwa Sayyid Abul Ala Maududi oder der ehemalige Vorsitzende der saudischen Ulama, Abd al-Aziz ibn Baz, vertreten hingegen einen strengeren Standpunkt. Nach ihrer Ansicht müssen auch Gesicht und Hände bedeckt werden. Hijab Islamisches Kopftuch in verschiedenen Varianten wie Khimar oder Niqab Die Abaya ist im orientalischen Raum das bevorzugte Kleidungsstück für private oder offizielle Anlässe. Islamische Kleidung Kopftücher Khimar Niqab Isdal Je nach Region unterscheiden sich die Begriffe für die islamische Bekleidung. Der Jilbab, Kaftan oder Jalabiya ist ein wenig mehr auf Taille geschnitten. Die Stoffe sind meist bunt und bedruckt oder bestickt. Für alle Kleider gilt die angenehme Weite und meistens lange Ärmel. Im Haus werden schon mal kurzärmelige Sommerkleider getragen. Aber in der Öffentlichkeit trägt eine typisch arabische Frau keine kurzärmeligen Kleider. Unter dem Jilbab wird oft eine lange Hose getragen. In den nordafrikanischen Ländern Tunesien und einigen Gegenden von Marokko wird häufig zusätzlich eine Kapuze getragen.

Eine Muslimin mit Kopftuch lässt sich in Indonesien mit einer Glaubenschwester im Bikini fotografieren Ein neuer, junger Modetrend ist der Salwar Kameez, entnommen aus dem modernen Arabischen. Das Oberteil, der Kameez, endet meist in der Mitte des Oberschenkels. Die Hose, der Salwar, ist eine bequeme Bundfaltenhose.

Arabische und pakistanische Herrenbekleidung ist die unifarbene Galabiya, die kombiniert wird mit einer legeren, weit geschnittenen Hose.

Der Thobe, der in Afrika vorkommt, am häufigsten im Sudan, ist wie der Sari ein langer und breiter Schal. Die Stofffülle reicht, um Körper und Kopf einzuhüllen. Das bevorzugte Material für den Thobe ist bunt bedruckte Baumwolle

In der Türkei gibt es eine Abwandlung des arabischen Kaftans, ein weites Kleid mit kurzen oder langen Ärmeln. Gern wird dieses Hängekleid auch mit einem langärmeligen T-Shirt oder einer Bluse kombiniert.

Die Tradition der islamischen oder muslimischen Kleidung richtet sich nach der Sunnah. Ein Muslim trägt einfache und gepflegte Kleider. Bei einer Muslima muss die Kleidung weit geschnitten sein, so dass bestenfalls die Umrisse ihres Körpers zu erkennen sind. Keinesfalls dürfen genaue Konturen zu sehen sein. Nur Gesicht und Hände bleiben unbedeckt. Für manche Muslima bedeutet dies ein Spagat zwischen modischer und farbenfroher Kleidung und den traditionellen, islamischen Kleidern. Es ist nicht einfach für sie, modern gekleidet zu sein, ohne die Richtlinien zu verletzen.